Tore:
06' 0:1 S. Maili (26) ET
81' 0:2 E. Özcan (17)
13.09.20 | KRZ-Online (Sascha
Berger)
Bei Calcio Leinfelden-Echterdingen hilft ein frühes Eigentor dem Team von Roberto Klug.
Die Verbandsliga-Fußballer des VfL Sindelfingen sind endgültig in der Saison 2020/2021 angekommen. Mit dem ersten Sieg im fünften Spiel gelang nicht nur der Sprung auf Platz zwölf, das 2:0
bei Calcio Leinfelden-Echterdingen sorgte auch für Erleichterung in der Mannschaft und bei den Verantwortlichen. "Das fühlt sich gut an", freute sich Trainer Roberto Klug
nicht nur über die drei Punkte, sondern auch über den Auftritt beim traditionell spielstarken Gegner von den Fildern. "Das war ein überragendes Spiel. Wir wollten geschlossen auftreten, das
ist uns gelungen. Dass wir hier zu Null spielen, ist eine große Leistung."
Das war es in der Tat, denn um die Chancen der Gastgeber abzuzählen, bedurfte es nicht einmal die Finger einer Hand, zu konsequent verteidigten die Sindelfinger das eigene Tor. Dass es für die frühe
Führung Hilfe der Gastgeber bedurfte, war später nur noch eine Randnotiz, denn das Eigentor von Calcio-Kapitän Shaban Ismaili war Folge einer feinen Sindelfinger Freistoßaktion. Nach einem Foul an
Jürgen Schechinger legte sich Florian Feigl auf halblinker Position den Ball zurecht, seine Diagonalflanke fand zielgenau den aufgerückten Raphael Molitor, der den Ball per Kopf quer vor das Tor
beförderte. Dort war Oliver Glotzmann zur Stelle, der das runde Leder ebenfalls per Kopfball gefährlich auf das Tor brachte. Zwar fischte Calcios Keeper Bleron Berisha den Ball
reaktionsschnell aus dem Winkel, doch Ismaili bugsierte ihn unglücklich mit der Brust ins eigene Tor.
Viererkette gibt sich keine Blöße, den Rest besorgt Keeper Bachmann
Der Treffer zeigte Wirkung bei Calcio, vom frühen Anlaufen des Gegners aus den ersten Minuten war zunächst nicht mehr viel zu sehen. Auch die Sindelfinger taten sich zunächst schwer, Anspielstationen
zu finden. Wenn Calcio einmal gefährlich wurde, ging es fast immer über die Außen, wo links Lukas Zweigle und Volkan Candan sowie rechts Diamant Avdiu und Andre Sirianni für Unruhe sorgten. Dass es
trotzdem kaum gefährliche Situation gab, zeigt, wie nah die Sindelfinger, bei denen Alban Dodoli für Ender Özcan in der Anfangsformation stand, an ihren Gegenspielern dran waren. Und wenn
doch einmal ein Ball Richtung Tor kam, war Keeper Alexander Bachmann zur Stelle. Wie in der 14. Minute beim Nachschuss von Lukas Ryl oder als Daniele Cardinale direkt aufs kurze Eck abzog,
aber an Bachmann scheiterte (22.).
Vorne ergaben sich für den VfL Sindelfingen vor allem gegen Ende der ersten Hälfte erste Konterchancen, auch wenn sich die Zuspiele von Fabian Schneider, Alex Aleman
oder Oliver Glotzmann vor das Calcio-Tor noch in der Abwehrreihe der Gastgeber verfingen. Nach dem Wechsel erhöhten die Gastgeber das Tempo, der Druck auf die Sindelfinger Viererkette mit Raphael
Molitor, Nicolai Dittrich, Alexander Wetsch und Alban Dodoli wuchs. Doch auch in dieser Phase gelang es den Gästen immer wieder, mit engagierten Zweikämpfen und langen Laufwegen den Gegner vom Tor
wegzuhalten. Nur zweimal musste Alexander Bachmann noch eingreifen, als er in der 53. Minute gegen Diamant Avdiu klärte und auch eine Viertelstunde später gegen Daniele Cardinale Sieger blieb.
Bereits am Mittwoch kommt der TSV Essingen ins Floschenstadion
Einziges Manko aus Sindelfinger Sicht war, dass die sich nun häufiger bietenden Torchancen erst einmal nicht genutzt wurden. Alex Aleman machte einen Schlenker zu viel (53.), Pech
hatte Jürgen Schechinger, als er einen Querpass von Glotzmann am langen Pfosten vorbei setzte (68). Die eingewechselten Pablo Perez und Marc Hetzel sorgten offensiv ebenfalls für Schwung, doch
Glotzmann setzte einen Hetzel-Pass über das Tor. "Wir müssen das 2:0 früher machen, dann wären auch die Räume größer geworden", haderte auch Roberto Klug mit den verpassten
Möglichkeiten. Nachdem auch ein Seitfallzieher von Timo Krauß noch nicht die Entscheidung bedeutete, war es zwei Minuten später soweit: Glotzmann zog ab, Calcio-Keeper Berisha wehrte den
strammen Schuss nach vorne ab, wo der zwei Minuten zuvor eingewechselte Ender Özcan stand und zum 2:0 einschob. "Wir müssen in dieser Saison
einen langen Atem haben", weiß Roberto Klug, dass das nur der Anfang war. Erste Fortschritte sind aber erkennbar: "Nicolai Dittrich spielt auf der Innenverteidigerposition stark,
Timo Krauß ist unser Mittelfeldmotor." Trotzdem gilt auch fürs nächste Spiel am Mittwoch gegen Essingen: "Wir müssen wieder ans Limit gehen und benötigen dazu jeden Einzelnen. Aber
das Selbstvertrauen ist da."
VfL Sindelfingen:
Bachmann (1,5), Dodoli (2), Molitor (1,5), Schneider (2,5/54. P. Perez 2), Feigl (2), Wetsch (2), Glotzmann (1,5), Krauß (2/88. Hlebec), Aleman (2/79. Özcan), Dittrich (1,5), Schechinger (2/68.
Hetzel 2).
Tore: 0:1 (6. Eigentor) Ismaili, 0:2 (81.) Özcan.
Schiedsrichter: Kaiser (Erlenmoos).
Zuschauer: 200.
Bewertung: 1 = starke Vorstellung, 2 = Licht und Schatten, 3 = schlechter Tag.
11.09.20 | KRZ-Online (Michael Stierle und Albert M. Kraushaar)
VfL Sindelfingen trifft auf Calcio Leinfelden-Echterdingen. SKV Rutesheim empfängt VfB Friedrichshafen.
Überschaubare drei Punkte nach vier Spielen in der Fußball-Verbandsliga Württemberg sind sicher nicht optimal: VfL Sindelfingen und SKV Rutesheim hoffen am Samstag um 15.30 Uhr auf ein
Erfolgserlebnis, ihre Gegner sind aber nicht von Pappe.
Roberto Klug behält die
Ruhe. "Alle unsere vier Spiele waren auf einem guten Niveau", lässt der neue VfL-Trainer nix auf seine Mannschaft kommen. Kleinigkeiten hätten immer nur gefehlt, sonst würde auch die
Punktausbeute besser aussehen. "Wir müssen immer an unsere Grenze gehen", weiß er angesichts der Leistungsdichte im württembergischen Oberhaus, "das heißt für uns, noch
konzentrierter und fokussierter von der ersten Minute an aufzutreten."
Genau dasselbe dürfte auf den kommenden Gegner zutreffen. "Individuell stark besetzt, große Qualität im Kader, vorne mit Miftari ein
Ausnahmestürmer", so Klug über Calcio. Die Spiele gegen das Team von den Fildern, das wie der VfL auch erst drei Punkte auf dem Konto hat und damit den eigenen Erwartungen hinterherhinkt,
zählt er fast schon zu den "Klassikern". "Weil sie immer sehr intensiv sind." Gerade auf dem Kunstrasen im Goldäcker-Sportpark, "noch dazu, wenn es wie am
Samstag vorhergesagt sehr heiß werden soll".
Leichte Sorgen bereitet dem VfL-Coach dafür die personelle Situation. Die drei Langzeitverletzten Jonathan Klotz, Vincent Kayser und Andrej Ulici
fallen sowieso aus, Neuzugang Yannick Sagert und Noah Sautter sind angeschlagen, Ender Özcan klagt über Rückenprobleme, Florian
Feigl ist auch nicht ganz schmerzfrei. Und Endrit Syla wurde nach seiner Roten Karte aus dem Wangen-Spiel für fünf Partien gesperrt. "Eine harte
Entscheidung", so Klug, der auf seinen kreativen Kopf im Mittelfeld noch dreimal verzichten muss. "Wir sind trotzdem gut aufgestellt", verweist der VfL-Trainer auf den
breiten Kader. Marc Hetzel stößt nach seinem Kurzurlaub wieder dazu, Neuzugang Jürgen Schechinger hat sich sehr gut entwickelt. Und auch die Leistung beim 0:2 gegen
den neuen Spitzenreiter Berg war für Roberto Klug in Ordnung. "Wir hatten unsere Momente, aber den letzten Ball im entscheidenden Drittel nicht hinbekommen." Kleinigkeiten
eben.