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Joachim
Koschler Fotograf |
Tore:
50' 0:1 F. Feigl (8) 11m
71' 0:2 R.
Molitor (6)
90' 1:2 M. Vulcano (17)
20.09.20 | Kreiszeitung Böblinger
Bote, KRZ-Online (Sascha Berger)
Nach dem zweiten Auswärtssieg beim SV Fellbach kann sich die Mannschaft von Trainer Roberto Klug nach oben orientieren. Florian Feigl verwandelt einen Foulelfmeter, Raphael Molitor sorgt für die Vorentscheidung.
Kommen Sie näher, fahren Sie mit! Die Achterbahnsaison des VfL Sindelfingen in der Fußball-Verbandsliga Württemberg geht weiter. Heimniederlage gegen Berg, Auswärtssieg bei Calcio,
Heimniederlage gegen Essingen und jetzt ein 2:1-Auswärtssieg beim SV Fellbach - ein Auf und Ab. Bei genauerem Hinsehen hat der VfL schon mit drei der bisherigen vier Topteams das Vergnügen gehabt,
gegen Mannschaften auf Augenhöhe zuletzt aber immer drei wichtige Punkte eingefahren. "Dafür braucht es gerade auswärts immer eine Topleistung", nickt Trainer Roberto Klug.
Das galt auch für die Partie beim SV Fellbach, der viel Wert auf eine geordnete Defensive legte. "Fellbach hat im 5:3:2 gespielt, da muss man erstmal durchkommen", erklärte Klug,
warum in Hälfte eins Torchancen Mangelware waren. Nur in den ersten Minuten musste sich die Sindelfinger Abwehr sortieren, als Firat Kaya versuchte, sie mit Tempo zu überlaufen. Als er sich ein
erstes Mal gegen Raphael Molitor durchgesetzt hatte, zog er es aber vor, sich etwas zu auffällig fallen zu lassen. Fast im Gegenzug hatten die Gäste, bei denen Yannick Sagert nach seiner Verletzung
erstmals wieder von Beginn an spielte, ihre erste Chance. Nach einer Ecke von Florian Feigl irrte SV-Torhüter Philipp Gutsche durch den Strafraum, Molitor stieg hoch, konnte den Ball aber nicht im
verwaisten Tor platzieren.
Das waren schon zwei der wenigen Höhepunkte in der ersten Halbzeit, denn beide Mannschaften setzten sich zu selten entscheidend im letzten Drittel durch. Ballverluste prägten die Szenerie, was für
ein weniger ansehnliches Hin und Her im Mittelfeld sorgte. Timo Krauß und Alex Aleman versuchten es mit Dribblings, fanden aber keine Lücke. Und die langen Bälle auf Oliver Glotzmann musste
dieser zu oft mit dem Rücken zum Tor annehmen. Für den einzig gefährlichen Sindelfinger Abschluss sorgte Alban Dodoli aus spitzem Winkel. Dafür standen die Gäste hinten sicher. Als Kaya
abzog, war das für Alexander Bachmann im VfL-Kasten keine Herausforderung. Und als Matteo Binner den Ball nach Ablage von Burak Sönmez aufs Tor beförderte, klärte Molitor. "Wir haben in der
ersten Hälfte nichts zugelassen", konnte Klug auf seine Defensive bauen, die er in der Pause aber doch umbauen musste. Der fleißige Dodoli war gelb-rot-gefährdet und blieb in der Kabine, für
ihn rückte Sagert auf die rechte Position, und Jürgen Schechinger kam ins Spiel. "Alban hat eine überragende Halbzeit gespielt, Gelb-Rot wäre unnötig gewesen", bekam der
Rechtsverteidiger ein Sonderlob vom Coach. Auch Keeper Bachmann musste nach einem harten Zusammenprall mit einem Fellbacher draußen bleiben und Michael Walz Platz machen.
Nach der Pause offensiv einen Gang hoch geschaltet und belohnt worden
Offensiv schaltete der VfL einen Gang hoch und wurde belohnt. Ender Özcan wurde nach einem Doppelpass mit Schechinger im Strafraum von Fellbachs Kapitän Koray Yildiz gelegt. "Das war schön
herausgespielt", freute sich Roberto Klug über die Kombination und auch über den sicher verwandelten Foulelfmeter von Florian Feigl.
Das Tor ließ die Hausherren die Ordnung verloren. Die Folge: Sie wussten sich aus spielerischer Not und Frust immer öfter nur noch mit Fouls zu helfen. Für den bereits verwarnten Timo Marx, der erst
fünf Minuten zuvor eingewechselt worden war, war nach der zweiten Gelben Karte schon wieder Schluss. Sindelfingen wusste daraus bei einem der Freistöße Kapital zu schlagen. Feigl zirkelte die
Kugel an den langen Pfosten, wo sie Raphael Molitor per Kopf platziert in die Maschen setzte. "Alles schien klar - wir führen 2:0, und Fellbach spielte nur noch zu zehnt",
wusste Roberto Klug aber, wie schnell so ein Spiel kippen könnte. Vorne verpasste Alex Aleman knapp die endgültige Entscheidung, während Fellbach sich nicht aufgab. Walz musste gegen Luis Guedes
Ribeiro den Anschlusstreffer verhindern, ehe er bei einem Kopfball von Marcello Vulcano nach einer Ecke machtlos war. "Das 2:0 war daher umso wichtiger", befand Roberto Klug, für den
der Gegentreffer nicht mehr hätte sein müssen. "Das war harte Arbeit, zu Null zu spielen wäre das i-Tüpfelchen gewesen."
Was jetzt noch fehlt, ist der erste Heimsieg am Samstag gegen den VfB Neckarrems, damit die Achterbahn nicht gleich wieder in die nächste Abfahrt geht.
VfL Sindelfingen:
Bachmann (2/46. Walz 2), Dodoli (1,5/46. Schechinger 1,5), Sagert (2,5), Molitor (2), Feigl (1,5/84. Hlebec), Wetsch (1,5), Glotzmann (2), Özcan (2/75. R. Perez), Krauß (2), Aleman (2), Dittrich
(2).
Tore: 0:1 (50. Foulelfmeter) Feigl, 0:2 (71.) Molitor, 1:2 (90.) Vulcano.
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rot Marx (69./SV) wiederholtes Foulspiel.
Schiedsrichter: Huthmacher (Sigmaringen).
Zuschauer: 340.
Bewertung: 1 = starke Vorstellung, 2 = Licht und Schatten, 3 = schlechter Tag.
18.09.20 | Kreiszeitung Böblinger Bote (Michael Stierle und Albert M. Kraushaar)
Die beiden Kreisvereine stehen am Samstag bereits vor den nächsten Aufgaben.
Kaum Zeit zum Durchschnaufen oder Regenerieren, zum Genießen eines Erfolgs oder Verarbeiten einer bitteren Niederlage: In der Mammutsaison der Fußball-Verbandsliga Württemberg geht es Schlag auf
Schlag. "Die Belastungssteuerung ist ganz wichtig", bringt Trainer Roberto Klug vom VfL Sindelfingen eine seiner Hauptaufgaben auf den Punkt.
Seine Mannschaft spielt am Samstag um 15.30 Uhr beim SV Fellbach, die SKV Rutesheim erwartet zur gleichen Zeit den am Mittwoch mit dem 4:0 in Friedrichshafen für
Furore sorgenden FC Wangen.
Spiele in so kurzer Zeit hintereinander, gerade in der Anfangsphase einer Saison, fordern unweigerlich ihren Tribut. Spieler müssen trotz Blessuren ran, melden sich vielleicht schneller gesund, als
das normal der Fall wäre. So wie Raphael
Molitor, der am Mittwochabend gegen Spitzenreiter Essingen (2:3) wegen einer Schulterprellung eigentlich auf der Ausfallliste stand, sich dann
aber doch zur Verfügung stellte. Ohne ihn, wäre es in der Innenverteidigung eng geworden, am Samstag steht vielleicht auch Noah Sautter wieder zur Verfügung. Neuzugang Yannick Sagert wäre nach seinem gelungenen Kurzeinsatz gegen seinen Ex-Klub von der Ostalb ebenfalls eine Option,
genau wie der beruflich verhindert gewesene Alex Aleman. Nur bei Außenstürmer Marc Hetzel sieht es nicht ganz so rosig aus. Er musste das Training abbrechen und wegen anhaltender Knieschmerzen den Arzt aufsuchen.
VfL-Trainer Roberto Klug erwartet ein Duell auf Augenhöhe. Gegen eine Mannschaft, die sich vor der Runde mit drei Oberliga-Spielern verstärkte, mit fünf Punkten den eigenen Ansprüchen aber noch ein
Stück hinterherhinkt. "Wir fahren dorthin, um zu gewinnen", weiß Klug, dass mit jeder weiteren Woche auch die Tabelle ein bisschen aussagekräftiger wird. Und bei der großen Zahl der
Absteiger kann es nicht schaden, sich frühzeitig von den unteren Gefilden abzusetzen, wo die Sindelfinger augenblicklich noch mittendrin stecken. Was den VfL-Coach zuversichtlich stimmt: die
bisherige Auswärtsbilanz. "Fünf Punkte aus drei Spielen, noch keine Niederlage - daran wollen wir anknüpfen." Was gelingen kann, wenn seiner Mannschaft weniger individuelle Fehler
unterlaufen als am Mittwoch, die auch prompt zu Gegentoren führten. Wobei, und auch das gibt Anlass zur Hoffnung, der SV Fellbach sicher nicht vom gleichen Kaliber ist wie die spielstarken
Essinger.