26.9.20, 8. Spieltag:
VfL Sindelfingen - VfB Neckarrems
4:1 (3:0)
27.09.20 | Kreiszeitung Böblinger Bote (Sascha Berger)
Mit dem ersten Heimsieg der Saison gegen Neckarrems klettert der VfL auf Platz neun.
Die Tendenz beim VfL Sindelfingen stimmt in der Fußball-Verbandsliga. Nach zuletzt zwei Auswärtssiegen gelang gegen den VfB
Neckarrems der ersehnte erste Heimerfolg, der mit 4:1 recht deutlich ausfiel. "Wir haben viele Chancen kreiert, die Bälle in die Tiefe gespielt, sind nachgerückt und
konzentriert aufgetreten. Das hat richtig Spaß gemacht", freute sich Trainer Roberto Klug. "Die Mannschaft entwickelt sich weiter und ist eine echte Einheit auf dem Platz", ist
der Aufwärtstrend für ihn kein Zufall.
Von Michael Walz im Tor bis zu Oliver Glotzmann in der Sturmspitze zeigte die Elf ein geschlossenes Auftreten, vor allem die erneut starke Defensivleistung wird den Verantwortlichen gefallen haben.
Ein einziges Mal musste Michael Walz, der den verletzten Alexander Bachmann vertrat, in der ersten Halbzeit eingreifen, als Nesreddine Kenniche zum Abschluss kam (9.). Sonst hatten die Gastgeber Ball
und Gegner fest im Griff, konnten auch offensiv überzeugen. Vor allem Ender Özcan und Jürgen Schechinger stürzten die Gäste über die linke Seite immer wieder in Verlegenheit. Schechinger traf
nach einem Doppelpass mit Özcan den Pfosten (15.), sieben Minuten später führte ein fast identischer Spielzug zum 1:0. Özcan nahm seine Gegenspieler mit auf eine
Karussellfahrt, steckte durch zu Schechinger, der Rodrigues Loucao im Kasten keine Chance ließ.
Linksaußen Alex Aleman Solis bot sich zweimal die Chance zum Erfolg, auch Oliver Glotzmann hatte gleich drei gute Möglichkeiten. Einziger Kritikpunkt bis dahin war die nicht konsequente
Chancenverwertung, die Roberto Klug an das Heimspiel gegen Wangen erinnert haben dürfte, als eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben wurde. Diesmal lief's anders - auch das Ergebnis eines
Lernprozesses. Erst setzte Özcan eine Flanke von Solis zum 2:0 in die Maschen, zwei Minuten später erhöhte Aleman auf 3:0, als Glotzmann mit viel Übersicht aufgelegt hatte. "Die erste Halbzeit war überragend", freute sich Trainer Klug. "Wir waren
aggressiv, hatten viele Ballgewinne, müssen nur die Tore früher machen."
Sein Gegenüber Markus Koch zog die Konsequenzen und wechselte in der Halbzeit gleich dreimal, was dazu führte, dass die Gäste das Spiel etwas offener gestalten konnten. Erst hatte aber Oliver
Glotzmann die Chance zum 4:0, auch nach dem Anschlusstreffer wirkten die Gastgeber zu gefestigt, um in Bedrängnis zu geraten. Dabei hatte Michael Walz nach einer Ecke glänzend reagiert, war
aber beim Nachschuss von Sascha Häcker machtlos. Fast direkt nach Wiederanspiel nutzte Aleman die Chance frei vor dem Gästekeeper nicht, ein Versuch von Timo Krauß aus 16 Meter strich knapp
über den Kasten. Bis sich Oliver Glotzmann für seine unermüdliche Arbeit belohnte und nach einem Doppelpass mit Krauß das 4:1
erzielte. Der eingewechselte André Simao hätte in der Nachspielzeit noch einen draufsetzen können, aber auch so gab es nur strahlende Gesichter.
"Schade, dass wir nicht zu Null gespielt haben, denn die Jungs betreiben einen großen Aufwand gegen den Ball. Aber Leidenschaft, Mentalität und Entwicklung der Mannschaft stimmen",
so das Fazit von Roberto Klug, der am Samstag sicherlich zuversichtlich zum Tabellendritten nach Hollenbach fahren wird.
VfL Sindelfingen:
Walz (2), Sagert (2/89. Simao), Molitor (1,5), Feigl (2), Wetsch (2), Glotzmann (1,5), Özcan (1,5/78. Perez), Krauß (2), Aleman Solis (2/82. Dodoli), Dittrich (1,5), Schechinger (1,5/72. Syla).
Tore: 1:0 (22.) Schechinger, 2:0 (40.) Özcan, 3:0 (42.) Aleman, 3:1 (58.) Häcker, 4:1 (86.) Glotzmann.
Schiedsrichter: Fimpel (Bad Wurzach).
Zuschauer: 150.
Bewertung: 1 = starke Vorstellung, 2 = Licht und Schatten, 3 = schlechter Tag
25.09.20 | Kreiszeitung Böblinger Bote (Michael Stierle
und Albert M. Kraushaar)
VfL Sindelfingen peilt gegen VfB Neckarrems einen Dreier an.
Mit sieben Spieltagen ist noch nicht einmal ein Fünftel der Mammutsaison in der Fußball-Verbandsliga Württemberg absolviert, der Blick auf die Tabelle wird von Woche zu Woche aussagekräftiger. Der
VfL Sindelfingen hat es vor dem Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den VfB Neckarrems nicht weit in die vordere Tabellenhälfte, was für die nach
dem Verlust zahlreicher Leistungsträger neuformierte Mannschaft sicher ein Erfolg wäre.
Auswärts läuft's für den VfL Sindelfingen mit zwei Siegen und zwei Unentschieden. Und zu Hause? Da ist noch Luft nach oben. Berg und Essingen zählen zugegebenermaßen zu den Schwergewichten im
württembergischen Oberhaus, gegen sie kann man, muss aber nicht verlieren. Und beim beim 2:2 gegen Wangen nach 2:0-Führung verdaddelten die Sindelfinger einen möglichen Dreier. "Deshalb ist
unser großes Ziel, am Samstag endlich den ersten Heimsieg zu landen", sagt Trainer Roberto Klug entschlossen. Zumal gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn. "Wir wollen von den hinteren
Plätzen wegkommen, den Anschluss ans obere Mittelfeld herstellen."
Dabei dürfte der VfB Neckarrems nicht nur der "Dino" der Verbandsliga und damit auch für die Sindelfinger aus vielen Vergleichen auf dem Platz und bei der Hallen-Gala ein guter, alter Bekannter sein,
der VfL-Coach schätzt ihn nach dem Video-Studium vom 2:1 gegen Pfullingen auch richtig hoch ein. "Neckarrems macht es gut, ist vor allem im Mittelfeld und Sturm sehr gut besetzt."
Beispiel gefällig? Der aus Rutesheim schneller als gedacht zurückkehrte Nesreddine Kenniche ("solche Wechsel scheinen in diesem Sommer Mode geworden zu sein", so Klug in Anlehnung an
Keeper Dominik Traub, der nach nur wenigen Wochen beim VfL jetzt wieder in Böblingen spielt) und Neuzugang Sascha Häcker (Calcio Leinfelden-Echterdingen).
Obwohl es am Sindelfinger 2:0 zuletzt in Fellbach nur wenig auszusetzen gab, kündigt Roberto Klug Änderungen in der Startformation an. "Das ist auch immer abhängig vom Gegner, außerdem gibt
der Kader viele Optionen her", sagt er. Zweiter Grund: die lange Saison und die daraus folgende Belastungssteuerung. Noah Sautter ist nach überstandener Oberschenkelblessur
zurück im Training, Marc Hetzel (Meniskusreizung) hat zwei Wochen Sportverbot. Dafür ist Endrit Syla nach seinen fünf Spielen Sperre wieder dabei. "Das war
hart für ihn und die Mannschaft. Ich hoffe, wir alle lernen daraus", appelliert Klug an die Disziplin gegenüber dem Unparteiischen.