14.01.18 | KRZ-Online
VfL Sindelfingen gewinnt die Hallenfußball-Gala im Glaspalast
Finale gegen VfB Neckarrems - Turniersieger zeigt mehrmals im Neunmeterschießen seine Nervenstärke
Der VfL Sindelfingen hat die 35. Hallenfußball-Gala im Glaspalast gewonnen.
Im Finale gab es ein 9:8-Sieg nach Neunmeterschießen gegen den VfB Neckarrems. Bereits im Halbfinale setzten sich die Sindelfinger gegen die U21 des FC Ingolstadt nach
Neunmeterschießen durch. Im Viertelfinale hatte der spätere Turniersieger den TV Darmsheim mit 2:1 ausgeschaltet.
Im Spiel um Platz 3 setzte sich die U21 des FC Ingolstadt gegen Calcio Leinfelden-Echterdingen klar durch. Von den Vereinen aus dem Kreis Böblingen hatte neben Sindelfingen und Darmsheim noch der GSV
Maichingen nach einem 4:0 gegen Feuerbach das Viertelfinale erreicht, musste sich dort aber dem Team aus Ingolstadt geschlagen geben.
In einer Neuauflage des Vorjahresfinales war im Achtelfinale die SKV Rutesheim an der SGV Freiberg mit 1:4 gescheitert. Die SV Böblingen musste gegen Oberligist FC Nöttingen passen, der SV
Leonberg-Eltingen gegen den VfL Sindelfingen.
16.01.18 | KRZ-Online
Im 35. Anlauf hat es endlich geklappt
VfL Sindelfingen gewinnt die Hallen-Gala durch ein 9:8 im Finale nach Neunmeterschießen gegen den VfB Neckarrems - Dritter wird die U21 des FC Ingolstadt
"Dass ich das noch erleben darf", schüttelte Siegfried Seider, Urgestein des VfL Sindelfingen, ungläubig den Kopf. Bei der 35. Hallenfußball-Gala im Glaspalast konnte sich der gastgebende Verbandsligist zum allerersten Mal in die Siegerliste eintragen. Und das hochverdient.
Von Michael Stierle und Michael Schwartz
Im Finale gab's ein 9:8 nach Neunmeterschießen gegen Verbandsliga-Konkurrent VfB Neckarrems. Was wohl mit den 2500 Euro Siegprämie passieren wird?
"Den Jungs wird da bestimmt was einfallen", sagte Trainer Maik Schütt mit einem Schmunzeln.
Dritter wurde der einzige Regionalligist im 146-köpfigen Feld der seit Mitte Dezember andauernden Hallen-Gala, die ebenfalls auf ganzer Linie überzeugende U21 des FC Ingolstadt,
durch ein 6:2 im kleinen Finale gegen Calcio Leinfelden-Echterdingen. Und wie erging's den übrigen Lokalmatadoren?
Zwischenrunde: Von den neun Kreisvereinen, die es unter die letzten 24 geschafft hatten, blieben nur drei auf der Strecke. Fortuna Böblingen, mit nur noch einer Wechselmöglichkeit auf der Bank, musste ebenso passen wie der FC Gärtringen in der starken Gruppe gegen Ansbach und Sindelfingen sowie die SpVgg Holzgerlingen. Ihr wurden bei gleicher Punktzahl und Tordifferenz die nur zwei erzielten Treffer und dann auch noch das verlorene direkte Duell gegen Feuerbach zum Verhängnis. Den besten Eindruck bis dahin hinterließen ganz klar FC Ingolstadt U21, Titelverteidiger SGV Freiberg und die technisch gewohnt versierten Hallenkicker von Calcio Leinfelden-Echterdingen.
Achtelfinale: In einer Neuauflage des Endspiels von 2017 war für die SKV Rutesheim Endstation gegen den starken Oberligisten SGV Freiberg. Marcel
Sökler, Pascal Seil (2) und Maximilian Wojcik schossen ein klares 4:0 heraus, Dimitriy Lubenskiy gelang nur noch der Ehrentreffer.
Die SV Böblingen, Rekordsieger im Glaspalast, hatte den Oberligisten FC Nöttingen am Rande einer Niederlage, musste aber nach torlosen zwölf Minuten ins Neunmeterschießen. Dort vergab ausgerechnet
der frühere Futsal-Nationalspieler Daniel Fredel, einer der auffälligsten Akteure unterm Hallendach - 2:3. "Schade drum", meinte Trainer Thomas Siegmund. "Wir haben gegen beide Oberligisten,
Nöttingen und in der Zwischenrunde beim 2:1 gegen Weinheim, eine sehr gute Leistung gezeigt, nehmen aus den drei Hallenturnieren in Herrenberg, Böblingen und hier in Sindelfingen viel mehr
Selbstvertrauen mit als aus den fünf sieglosen Pflichtspielen davor." Wichtig für ihn: "Die Verletzten kommen zurück, die Neuzugänge wie Marijo Milcic, Tim Kühnel oder Max Frölich konnten wir schnell
integrieren. Insgesamt sind in der Winterpause viele gute Dinge passiert, die Vorfreude auf den Start der Vorbereitung am 27. Januar ist deshalb groß."
Dass der TV Darmsheim bei der Hallen-Gala immer mit besonderem Ehrgeiz antritt, ist nichts Neues, Platz eins in der Zwischenrundengruppe ermöglichte den Kickern vom Eichelberg eine vermeintlich
leichte Aufgabe gegen die SG Schorndorf. Dennis Roth gelang dann auch 29 Sekunden vor Schluss das entscheidende 1:0.
Auf einem guten Weg war auch Mitausrichter GSV Maichingen, im Vorjahr noch frühzeitig auf der Strecke geblieben. Matze Zuber traf gegen die SpVgg Feuerbach mit einem spektakulären Schuss die Latte,
dann aber auch ins Schwarze - 1:0. Patrick Gurka, Abdoul Tchagbele eher ungewohnt mit dem Kopf und Filip Primorac legten nach zum überzeugenden 4:0.
Ein unglückliches Eigentor von Steve Zimmer brachte den VfL Sindelfingen gegen den SV Leonberg-Eltingen auf die Siegerstraße, der junge Winter-Neuzugang Noah Lulic machte mit seinem Doppelpack daraus
noch ein 3:0. Womit es immerhin drei Kreisteams in die Runde der letzten Acht geschafft hatten.
Viertelfinale:
Dass zunächst für die beiden Oberligisten SGV Freiberg (1:2 gegen VfB Neckarrems) und FC Nöttingen (1:2 gegen Calcio Leinfelden-Echterdingen) Endstation war, konnte nicht unbedingt erwartet werden.
Mit der U21 aus Ingolstadt bekam der GSV Maichingen danach den vermeintlich dicksten Brocken vorgesetzt, lieferte aber ausgezeichnet Gegenwehr. Nach dem 0:2 durch zwei Tore von Yanick Tobias
verkürzte Ekin Kör, doch ein Freistoß, den man nicht unbedingt geben musste, führte zum entscheidenden 1:3. GSV-Trainer Sven Hayer war trotzdem stolz auf seine Mannschaft: "Wir haben uns hier gut
präsentiert. So viele Zu-Null-Spiele hatte kaum eine andere Mannschaft vorzuweisen. Wir sind hinten gut gestanden, das war auch die Basis. Diesen Teamgeist, die Aggressivität und Geschlossenheit
sowie das Selbstvertrauen müssen wir mitnehmen in die Rückrunde."
Besser machte es der zweite Ausrichter-Klub, der VfL Sindelfingen, im Stadtduell gegen den TV Darmsheim. Auf beiden Seiten standen die Torhüter Alexander Bachmann und Alexander Dieterle im
Mittelpunkt, die einige Male gekonnt retteten. 20 Sekunden vor Ende die dicke Chance für Darmsheim: Steffen Hirth ließ einen Gegenspieler aussteigen und zog ab. Doch sein Schuss fand nicht das Ziel.
Ein Neunmeterschießen musste her. Das begann für Sindelfingen denkbar schlecht, als Florian Feigl den Ball ans Lattenkreuz nagelte, aber weil beim TVD Oliver Schroth an Bachmann scheiterte und
Matthias Mang das Ding drüber ballerte, jubelte doch der VfL, denn Endrit Syla und Timo Krauß erwiesen sich als treffsicher. "Wir haben gut gespielt und hatten sogar kurz vor Schluss die riesige
Möglichkeit zu gewinnen", haderte Darmsheims Trainer Tobias Lindner. "Im Neunmeterschießen ist es dann halt, wie es ist. Aber am Ende des Tages ist es wichtig, dass ein Kreisverein im Halbfinale
steht. Es freut mich für die Sindelfinger, wir hatten hier wie immer ganz viel Spaß."
Halbfinale:
Die vermeintlich besseren Karten im Verbandsliga-Duell gegen den VfB Neckarrems hatte Calcio Leinfelden-Echterdingen, doch Luis
Rodrigues - der etatmäßige VfB-Keeper spielte im Feld mit, und das richtig gut - gelang das 1:0, ein Befreiungsschlag senkte sich hinter Calcio-Torhüter Henning Bortel in die Maschen - 2:0. Shkemb
Miftari konnte nur noch verkürzen.
Wie würde der VfL Sindelfingen den schnellen, ballsicheren und bereits erstaunlich abgeklärten Ingolstädtern begegnen, von denen
Albano Gashi, später zum besten Spieler des Turniers gewählt, mit 22 Jahren der Älteste war? Das Spiel begann gut, Youngster Noah Lulic war zur Stelle, als der FC-Torhüter den Ball nur abklatschen
konnte - 1:0. Doch Ingolstadt machte Dampf. Amar Suljic traf millimetergenau in den Winkel, Schlimmeres verhinderte der immer besser werdende VfL-Torhüter Alexander Bachmann. Seine größte Tat
vollbrachte er exakt zwei Sekunden vor Schluss. Auch im Neunmeterschießen war Bachmann der Held, als er gleich zweimal Sieger blieb, während Namensvetter Wetsch und Endrit Syla nervenstark zum 3:2
verwandelten.
Endspiele:
Die größere Lust und Spielfreude im kleinen Finale legte die U21 aus Ingolstadt an den Tag. Ryona Watanabe, Dominik Schröder, Michael Senger (2), Niko Reislöhner und Marcel Schiller kannten keine
Gnade und lochten gleich sechsmal ein. Für Calcio Leinfelden-Echterdingen traf nur der Ex-Sindelfinger Armin Zukic zum 2:6-Endstand. Der Regionalligist durfte sich danach über einen 500-Euro-Scheck
freuen - womit wenigstens ein Teil der zwei Busfahrten von Ingolstadt nach Sindelfingen und wieder zurück am Freitag und Sonntag wieder eingespielt wurde. Auf jeden Fall darf die U21 nächstes Jahr
gerne wiederkommen, sie hat bleibenden Eindruck hinterlassen.
Dann das Finale - mit dem VfL Sindelfingen als eher seltenem Gast in den Geldrängen. Für das erste Highlight sorgte wieder der draußen spielende Neckarremser Torhüter Luis Rodrigues, als er den Ball
aus der Distanz ins lange Eck zwirbelte - 1:0 für den VfB. Doch die Sindelfinger wollten sich so kurz vor dem Ziel die Butter nicht vom Brot nehmen lassen, waren die dominante und auch bessere
Mannschaft in diesem Endspiel. Raphael Molitor verfehlte in aussichtsreicher Position den Ball nur knapp, Niko Klein scheiterte fast auf der Torlinie an VfB-Keeper Bojan Martic. Dafür nahm der
unverwüstliche Alexander Wetsch mit einem Seitfallzieher Maß - 1:1. Ein Traumtor genau zum richtigen Zeitpunkt. Sindelfingen blieb am Drücker, kam aber erst in der Verlängerung nach einem
Lattentreffer von Endrit Syla zum 2:1 durch Oliver Glotzmann, der entschlossen nachsetzte. Doch das war noch nicht der Sieg, denn Torschützenkönig Lars Ruckh zimmerte den Ball in den Winkel - 2:2.
Noch ein Neunmeterschießen. Im ersten Durchgang trafen alle, im zweiten schoss Andreas Schwintjes über den Kasten. Die große Chance also für Syla, alles klarzumachen: Doch der 21-Jährige traf den
Pfosten. Die Entscheidung fiel in Runde drei: Erneut Schwintjes zielte in die dritte Etage, diesmal machte es Syla besser - 9:8 für Sindelfingen.
"Ehrlich gesagt hat es danach nach unserem ersten Tag nicht ausgesehen", räumte Trainer Maik Schütt ein, der erst mal die Glückwünsche der VfL-Funktionäre entgegennehmen musste. "Die ersten zwei
Spiele auch am Finaltag waren nicht der Fußball, den ich mir vorstelle. Danach gab's eine deutliche Ansprache. Erst dann haben wir mehr kombiniert, dadurch auch Sicherheit bekommen und uns immer mehr
gesteigert. Im Finale haben wir das 0:1 gut weggesteckt und hatten auch die besseren Chancen."
Dabei war es im Vorfeld für ihn gar nicht so einfach, eine schlagkräftige Formation auf den Kunstrasen zu schicken. "Wer da alles abgesagt hat", so Schütt. Im Laufe des Sonntags verabschiedete sich
auch noch Frederick Mohr - er hatte Theaterkarten für den Abend. Dafür durfte sich der junge Noah Lulic, Neuzugang aus der A-Jugend von Freiberg, ein Sonderlob abholen: "Er hat sich als Jungspund
prima eingefügt."
15.01.18 | SZ/BZ-Online
Drei mal 9 macht Nummer 1
Der VfL Sindelfingen triumphiert bei der 35. Hallen-Gala im Glaspalast / Mit dem VfL, dem TVD und dem GSV sind 3 Sindelfinger Mannschaften unter den 8 besten Teams
Von Edip Zvizdiç, Daniel Bilaniuk und Steffen Müller
Der Bann ist gebrochen. Der VfL Sindelfingen behielt bei der 35. Sindelfinger Hallenfußball-Gala erstmals den größten Pokal und den
Siegerscheck in Höhe von 2500 Euro zu Hause. Dabei lieferte das Team von Maik Schütt und Elvir Adrovic bei der Hallen-Gala eine ganz starke Vorstellung ab.
Dennoch benötigte der VfL 3 Mal das Neunmeterschießen – im Finale, im Halbfinale und im Viertelfinale. Im Finale gegen den VfB Neckarrems gab es beim 9:8 einen wahren Krimi, doch auch den entschied
der VfL an diesem Tag für sich. Gegen die bisher dominant spielende U21 des FC Ingolstadt erkämpfte sich der VfL Sindelfingen im Halbfinale ein 1:1 nach regulärer Spielzeit, und damit die Chance, im
Neunmeterschießen ins Finale einzuziehen. Das gelang: 3:2 hieß es am Ende. Bereits im Viertelfinale hatten die Sindelfinger die besseren Nerven vom Punkt. Nach einem 0:0 gegen den ebenfalls stark
aufspielenden TV Darmsheim gab es ein 3:2 nach Neunmeterschießen.
15.01.18 | KRZ-Online
Unerwartete Auszeichnungen und große Fußstapfen
Bei der 35. Sindelfinger Hallenfußball-Gala gab es auch abseits des sportlichen Geschehens wieder viele interessante Geschichten zu entdecken
Einige neue Gesichter auf dem Kunstrasen, viele alte Bekannte auf der Tribüne. Die 35. Sindelfinger Hallenfußball-Gala bot auch abseits des sportlichen Geschehens viele interessante Geschichten.
Von Michael Schwartz, Sascha Berger und Michael Stierle
Wieder ein Lulic für Sindelfingen: Einst schnürte der unverwüstliche und inzwischen 42-jährige Enes Lulic die Kickstiefel für den VfL Sindelfingen, heute ist es sein Filius Noah. Weil er bei der A-Jugend des SGV Freiberg nicht mehr richtig zum Zug kam, wechselte er in der Winterpause zum VfL und gab bei den Hallenturnieren einige gelungene Kostproben seines Könnens. "Bei seinem neuen Trainer in Freiberg hat er einfach keine Chance bekommen, dabei hat er auch schon in der ersten Mannschaft mittrainiert, der Trainer dort war interessiert an ihm", erzählt Vater Enes, der kein Spiel seines Sohnes in der B-Jugend des VfR Aalen und zuletzt in der Freiberger A-Jugend ausließ. "Deshalb ist es für mich auch nie in Frage gekommen, selbst irgendwo Trainer zu werden, während Noah woanders spielt." Sein Urteil auf der Tribüne: gewohnt kritisch. "Er ist noch zu verkrampft, kann viel mehr." Der VfL Sindelfingen darf sich also auf den Jungspund freuen.
Die große Stunde schlägt: In der Verbandsliga durfte er nicht besonders oft ran, ist vielmehr der Pokal-Schlussmann des VfL Sindelfingen. Bei der Gala schlug dann die große Stunde von Alexander Bachmann. Der 22-Jährige wurde als bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet. Der kleine Glaspokal bekommt einen Vitrinenplatz neben den anderen Trophäen aus seiner Jugendzeit. "Das hätte ich mir auf gar keinen Fall erträumt. Ich bin selbst überrascht", suchte der Keeper nach Worten. Zumal er und seine Vorderleute gar nicht gut in das Turnier gestartet waren. "Ich hätte niemals erwartet, dass wir es noch so rumreißen", staunte Bachmann, der das Halbfinale gegen Ingolstadt II, an dessen Ende er zwei Neunmeter hielt und damit zum Matchwinner wurde, als höchste Hürde auf dem Weg zum Erfolg bezeichnete. "Danach waren wir dem Sieg einen großen Schritt näher." Ob er mit seiner Auszeichnung im Kampf um die Nummer eins nun ein Statement gesetzt hat? "Ich mach' einfach weiter", zuckt er mit den Schultern. "Ich wusste, dass der Konkurrenzkampf mit Kocy nicht einfach werden würde. Aber wir verstehen uns gut und ich bin sehr glücklich beim VfL."
Torschützenkönig der 35. Hallenfußball-Gala wurde Lars Ruckh vom VfB Neckarrems mit elf Treffern. Beim besten Spieler entschieden sich die Verantwortlichen für Albano Gashi vom FC Ingolstadt II. Ein schönes Geburtstagsgeschenk für den Kapitän der Schanzer-Zweiten.
15.01.18 | SZ/BZ-Online
Alexander Bachmann macht den Unterschied
Der VfL steigert sich am Finaltag von Spiel zu Spiel
Von unserem Mitarbeiter Edip Zvizdiç
Auch wenn Maik Schütt die Hallenrunde in seiner Trainerlaufbahn nie priorisiert hat, als willkommene Abwechslung über die Winterpause hat er die Turniere in Herrenberg, Böblingen und vor allem das eigene in Sindelfingen immer angesehen. An der nötigen Motivation fehlte es nicht – im Gegenteil: Das Halbfinale hatte der Coach des VfL Sindelfingen dieses Mal als Ziel ausgegeben. „Wir sind in den vergangenen beiden Jahren jeweils im Viertelfinale gescheitert, jetzt wollen wir diese Hürde nehmen“, hatte Maik Schütt im Vorfeld wissen lassen. Dieses Vorhaben begann holprig, konnte der VfL das Weiterkommen in der Gruppe erst im letzten Spiel mit einem 2:0 gegen die U19 des GSV Maichingen klarmachen.
Mit Ruhm hatte sich seine Mannschaft bis dahin wahrlich nicht bekleckert. Auch am Sonntag in der Zwischenrunde mühte sich Sindelfingen zu einem schmeichelhaften 1:1 gegen den FC Gärtringen. Es bestand Redebedarf ob der gezeigten Leistung. „Der Trainer hat uns runterlaufen lassen“, gab Torwart Alexander Bachmann preis – mit dem wichtigen Zusatz: „Vollkommen zu Recht.“ Und siehe da, die lautstarke Ansprache vor dem Duell gegen Ansbach zeigte die erhoffte Wirkung. Die Körpersprache war plötzlich eine ganz andere, der fränkische Gegner wurde phasenweise schon dominiert. „Die Jungs waren ja selbst nicht zufrieden“, sagte Maik Schütt. „Was sie dann ab dem Ansbach-Spiel geleistet haben, war überragend.“
Ausschlaggebend für die Leistungssteigerung war auch die Hinzunahme von Neuzugang Noah Lulic am Endspieltag. Der Sohn des langjährigen VfL-Kapitäns Enes Lulic füllte die spielerische Lücke und glänzte mit fünf Toren in sechs Spielen am Sonntag. „Noah hat uns mit seiner Unbekümmertheit und seiner Spielweise einen Schub gegeben“, lobte Maik Schütt, betonte aber im gleichen Atemzug, dass „sich alle Spieler ab der K.-o.-Phase gesteigert“ haben. Allen voran Alexander Bachmann, der mit teils sensationellen Reflexen und vier gehaltenen Neunmetern die defensive Basis legte. „Alex hat drei Mal den Unterschied ausgemacht“, war sein Coach begeistert.
Völlig überraschend
Der Ersatzmann von Stammtorhüter David Kocyba konnte sein Glück kaum fassen: „Gestern Abend hatte niemand mit so einem Turnierverlauf gerechnet. Keiner von uns Spielern und auch keiner unserer Fans. Und jetzt stehen wir als Sieger da.“ Seinen Wechsel im Sommer vom FC Gärtringen nach Sindelfingen hat Alexander Bachmann trotz seiner bisherigen Reservistenrolle nicht bereut. „Ich wusste, dass es mit Kocy, mit dem ich mich sehr gut verstehe, nicht einfach wird. Aber alleine wegen dieses Gala-Titels und der Auszeichnung zum besten Torhüter des Turniers hat sich der Wechsel schon gelohnt.“